Orotsäure: der Jungbrunnen für Leber, Darm und Gehirn

Sicher haben Sie auch schon von Frauen und Männern in Bulgarien, Rumänien und im Kaukasus gehört, die weit über 100 Jahre alt geworden sind und bis zu ihrem Tod in bewundernswerter Weise geistig und körperlich total fit waren. Viele Wissenschaftler, die sich mit den Lebensgewohnheiten dieser Menschen befasst haben, sind zu dem Schluss gekommen: Die Leute haben sich regelmäßig von Schaf- und Ziegenmilch , von Schaf- und Ziegenkäse und von Lammfleisch ernährt. Nun wird mancher fragen: Was haben all diese Nahrungsmittel gemeinsam? Worin liegt das Geheimnis, das sie so wertvoll für ein langes, gesundes Leben sind?
Das Zauberwort heißt Orotsäure. In allen Fleisch- und Milchprodukten befindet sich eine interessante Schutz- und Energiesäure. Allerdings: In Milchprodukten von Ziege und Schaf sowie im Fleisch dieser Tiere kann man besonders hohe Orotsäurewerte feststellen. Das macht diese Naturprodukte so wertvoll für Menschen, die lange jung und vital bleiben wollen.
Orotsäure befindet sich auch im menschlichen Organismus. Es handelt sich dabei um einen biologisch hochwertigen Aktivator, der jeder einzelnen Zelle unseres Körpers Kraft und Energie gibt. Dir Orotsäure ist eine wichtige Vorstufe. Aus ihr werden die Nukleinsäuren, die in unseren Zellen sämtliche Stoffwechselvorgänge steuern. Dir Orotsäure ist somit ein wesentlicher Treibstoff für unsere geistige und körperliche Dynamik.

  • Ohne Orotsäure könnten sich keine neuen Körperzellen bilden. Wir könnten kein neues Gewebe bilden. Wir könnten nicht wachsen. Wer zu wenig Orotsäure besitzt, bei dem können sich Zellen überhaupt nicht oder nur mühsam regenerieren.
  • Die Orotsäure sorgt dafür, dass das aufgenommene Eiweiß besser genützt und verarbeitet wird.
  • Die Orotsäure kann entscheidend die Arbeit unseres Gehirns fördern. Nur wer genügen Orotsäure im Körper besitzt, tut sich beim Lernen leicht und kann das Erlernte auch speichern. Mehr noch: Wenn wir das Erlernte brauchen, können wir es mit Hilfe der Orotsäure schneller und exakter wieder abrufen.
  • Bei Menschen, die viel Stress haben, gehen Nervenzellen kaputt oder werden geschädigt. Mit Orotsäure können sie sich besser regenerieren.
  • Auch im Bereich der Verdauung spiel Orotsäure eine wesentliche Rolle. Sie fördert die Bildung der für uns lebenswichtigen Milchsäurebakterien und stärkt die gesamte Darmflora. Damit stärkt sie aber auch die Immunkraft, die ja zu 70 Prozent vom Darm her aufgebaut wird.
  • Da die Orotsäure das Zellwachstum fördert, ist sie auch imstande, neuen Leberzellen zu schaffen und bereits angegriffene Leberzellen zu reparieren und zu aktivieren. Das hat damit zu tun, dass Orotsäure ohne Umwege direkt von der Leberzelle aufgenommen werden kann.

Die Wissenschaft beschäftigt sich seit dem Jahr 1904 mit der Orotsäure. Man hat die Substanz in der Molke entdeckt und hat sie zuerst für ein neues Vitamin gehalten. Daher bezeichnete man die Orotsäure anfangs als Vitamin B 13.
Die wissenschaftlichen Arbeiten haben ergeben: Da der Mensch mit zunehmendem Alter immer weniger Orotsäure produziert, reichen seine Vorräte in Phasen erhöhter Beanspruchung nicht aus. Orotsäure nimmt man in Form von Ziegenkäse, Schafskäse, Lammfleisch und Ziegenmilch zu sich.
(aus: Prof. Hademar Bankhofer - das große Gesundheitsbuch für das ganze Jahr, Willhelm Goldmann Verlag, 3. Auflage, München 2004, ISBN 3-442-16588-1)